Vermittlung / Wann ?
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Auszug aus dem Buch „Katzenseele" Paul Leyhausen, kosmos-Verlag
Wann ist der richtige Zeitpunkt, das kleine Kätzchen zu vermitteln?
Der beste Katzenkenner kann nicht die Nestwärme, die mütterliche Liebe und Strenge ersetzen.
Zu früh von der Mutter getrennte Katzen entwickeln Gesundheits- und Verhaltensprobleme.
Ein Sechs- / Acht - Wochenkätzchen bleibt zeitlebens anfälliger
gegen Infektionskrankheiten (insbesondere Magen und Darm).
Sie saugen später noch an allem, was weich ist (Decke, Pullover ...).
Das Saugen wirkt beruhigend auf die Samtpfoten.
Wer also ernstlich von sich behaupten will, dass er Katzen liebt, sehe
davon ab, ein Jungtier zu früh von seiner Familie zu trennen, und sei
es noch so „niedlich" oder „süß".
Es sollte mindestens drei Monate bei der Mutter bleiben, vier ist noch
besser. Ein 3 - 4 Monate altes Kätzchen ist noch nicht in der Lage, für
sich selbst zu sorgen. Es kommt neben der körperlichen Entwicklung
zuallererst der psychischen Entwicklung der Katzenseele zugute.
Man kann sich noch so intensiv und liebevoll mit Sach- und
Tierkenntnis eines Sechswochenkätzchens annehmen, es bleibt eine Waise.
Selbst gute Katzenkenner lassen sich täuschen:
Weil ein so junges Kätzchen keine dramatischen Beweise seiner
Weil ein so junges Kätzchen keine dramatischen Beweise seiner
Sehnsucht nach Nestwärme und gleichaltrigen Mitkätzchen liefert,
glauben sie, die frühe Trennung schade ihm nicht.
Viele 6-Wochenkätzchen Augenblick erkranken, wenn man sie von
ihrer Mutterfamilie trennt:
Die Katzenmutter säugt ihre Kleinen oft bis nach der 8. Woche
(und das ist auch nötig), auch wenn sie bereits feste Nahrung zu sich nehmen.
Selbst die ausgewogendste Fertignahrung für Katzenkinder kann
ihnen nicht die besonderen Abwehrkräfte vermitteln, die ihnen die Muttermilch gibt.
Katzenkinder lernen von der Mutter, was Autorität bedeutet:
Wenn’s sein muss, per mütterlicher Ohrfeige, leichter Klaps auf das Näschen.
Sie bringt Ihnen bei, was zu einer guten Kinderstube nötig ist.
Zwischen der 4. und der 7. Lebenswoche ist die Zeit der Sozialisierung.
Zwischen der 4. und der 7. Lebenswoche ist die Zeit der Sozialisierung.
Erfahrungen mit Menschen, anderen Tierarten in dieser Zeit prägen ein Kätzchen ein Leben lang.
Dies ist auch de Zeit der Identitätsfindung, d.h. die Katze begreift, dass sie eine Katze ist.
Flaschenkätzchen lernen dies nicht, begreifen andere Katzen nicht
als Artgenossen und können ich ihnen gegenüber nicht artgerecht verhalten.
Mit etwa 6 Wochen sind sie reif für die Hygiene – sie folgen der Mama
eigenpfötig aufs stille Örtchen. Auch das selbständige Fressen klappt bereits.
Das ist meist der Zeitpunkt, von dem viele Leute meinen, sie seien alt
genug für eine Trennung.
Aber : 6 Wochen ist ein unverantwortlich früher Zeitpunkt dafür ! ! !
Die Katzenkinder stecken noch mitten in ihrer intensiven Lehrzeit,
das ihnen einzig und allein die Katzenmutter / Katzengeschwister
beibringen können.
Wir alle kennen die Geschichten von Katzen, die auf Bäume hoch-,
aber nicht wieder herunterkommen. Einen nicht geringen Anteil
davon stellen die „Frühchen“ – weil sie nämlich nicht – durch
Beispiel und Nachahmung von der Mutter haben lernen können,
dass es nur rückwärts wieder nach unten geht !
Anmerkung vom Tierschutzverein:
- Schauen Sie sich de Umgebung an, in der de Katze aufwächst.
- Wie verhält sich die Mutterkatze?
- Nimmt sich der jetzige Besitzer Zeit, Ihre Fragen zu beantworten?
Ein gewissenhafter Katzenhalter erkundigt sich genau, in welche Hände
sein Kätzchen kommt. - Er wird sich das neue Zuhause anschauen, einen Schutzvertrag abschließen.
- Er wird darauf achten, dass die Kätzchen mit 6 - 7 Monaten kastriert werden,
um das Katzenelend zu stoppen.

