Erziehung
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Zeitschrift "Geliebte Katze" / Nr. 10 / Oktober 2025 / 46 - 49
Text = Annika Wechmann - Scherbe / Fotos = Shutterstock u.a. Vladimir Sukhachev,
Dora Zett, Patrick Vossen, Svetlana Rey, Vilpeg, Chendongshan
Lobenswert ! So klappt's mit der Erziehung
Unsere Katzen sind kleine Persönlichkeiten, die ihren eigenen Kopf
haben. Um die felinen Bedürfnisse durchzusetzen, können unsere
Samtpfoten sehr ausdauernd und kreativ sein. Die Frage ist, wie Sie
damit umgehen und ob Sie Ihrem ersten Impuls nachgeben und Ihre
Katzen bestrafen. Doch Bestrafung ist nicht nur ineffektiv und
kontraproduktiv, sondern kann Ihrer Katze großen Schaden zufügen
und die Katze - Mensch-Beziehung enorm beeinträchtigen.
Strafen haben in der Erziehung von Katzen nichts zu suchen - laut
Tierschutzgesetz sind wir Menschen dazu verpflichtet, das Leben
und Wohnbefinden unseren tierischen Begleiter zu schützen.
Die Gründe für Verhaltensprobleme sind vielfältig
Verhaltensweisen, die von Ihnen als auffällig und störend empfunden
werden, sind aus Katzensicht niemals dazu gedacht, Sie zu ärgern
oder sogar Protest auszudrücken. Ihr Stubentiger macht Sie dadurch
lediglich darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt. Meist stecken
unerfüllte Bedürfnisse, Langeweile, Schmerzen oder organischen
Erkrankungen dahinter. Es kann eine echte Herausforderung
darstellen, dies zu verstehen.
1. Positive Verstärkung
Belohnt wird, wenn Ihre Katze etwas gut macht:
Sie benutzt z.B. den Kratzbaum / Katzen - WC / Freundliches
Verhalten Ihnen gegenüber. Toll! Es folgt unmittelbar darauf -
nicht erst Minuten später - eine Belohnung in Form eines
Leckerchens, eines Lobes oder einer kurzen Streicheleinheit.
Ihre Katze steuert die Belohnung durch ihr eigens Verhalten -
schnell lernt sie, dass es sich lohnt mitzuarbeiten.
Die gewünschten Verhaltensweisen zeigt sie nun häufiger und
motivierter, weil sie sich etwas Positives davon verspricht. Ein
schönen Nebeneffekt eines Trainings mittels positiver Verstärkung :
Das Selbstvertrauen Ihrer Samtpfote stiegt und die Erziehung
zwischen Ihnen und Ihrem felinen Familienmitglied wird
intensiver und harmonischer. Das Clickertraining ist besonders
empfehlenswert, denn es basiert auf positiver Verstärkung.
Diese Form des Trainings ist für Katzen jeden Alters geeignet.
2. Ursachen analysieren und beheben
Ihre Aufgabe ist, herauszufinden, was hinter auffälligen und
störenden Verhaltensweisen steckt. Analysieren Sie den Alltag
und die Umgebung Ihrer Katze: Toiletten-Management,
katzengerechte Wohnung, ausreichend Interaktion mit Ihnen,
passt Spiel - und Beschäftigungsangebot . . . .
3. Alternativen anbieten
Kratzt Ihr Stubentiger am liebsten an der Couch die in Fensternähe
steht: Platzieren Sie genau dort einen Kratzbaum / Kratzmöbel.
Die angebotenen Alternativen sollten attraktiver sein als das Sofa.
4. Management: Empathie, Geduld und Konsequenz
Verhaltensänderungen brauchen Zeit, insbesondere dann, wenn
sie bereits einen längeren Zeitraum bestehen, sich manifestiert
haben. Bringen Sie Verständnis und Geduld dafür auf und üben
Sie keinen Druck auf Ihre Samtpfote aus. Bleiben Sie konsequent
und trainieren Sie regelmäßig mit Ihrer Katze, ein paar Minuten
täglich können wahre Wunder bewirken.
Immer daran danken, gewünschtes Verhalten sofort zu belohnen.




Our cats - Ausgabe 06/2021 - Lena Konitzer
Katzenerziehung - ein Buch mit 7 Siegeln ?
Was muss ich tun, damit mein Schnurrer auf mich hört.
Wussten Sie schon . . . .
Unsere Katzen lernen täglich, jede Minute ihres Lebens.
Alle Erfahrungen werden abgespeichert und auf alle folgenden
Situationen angepasst.
Welches Erziehungsmodell funktioniert denn nun bei Stubentigern ?
- Verständnis für die felinen Urbedürfnisse
- Optimierung der kätzischen Lebensumstände sowie das Angebot spannender
Alternativen - Belohnen, denn Miezen wollen für richtiges Verhalten positiv bestärkt werden
Das heißt im Allgemeinen:
- Bieten Sie Ihrer Samtpfote von vornherein eine Umgebung an,
die katzengerecht ist. - Eine Katze ist und bleibt eine Katze mit all ihren felinen Wünschen,
Vorstellungen und Bedürfnissen. - Positive Bestärkung und Belohnungen bringen die nötige Motivation.
Spaß, Freude, Optimismus, Gleichmut, Harmonie helfen Katzen zu lernen.
Fallbeispiel:
Ihr Schnurrer kratzt an der Tapete, anstatt den Kratzbaum zu benutzen.
Verständnis :
Verständnis :
Kratzen ist ein elementares Bedürfnis, schenkt Sicherheit und Wohlgefühl.
Optimierung der Lebensumstände / Alternativen :
Verteilen Sie mehrere attraktive Kratzgelegenheiten in der gesamten Wohnung.
Beachten Sie die persönlichen Kratzvorlieben Ihrer Samtpfote :
= ein vertikaler oder horizontaler Kratzer ?
= welche Materialvorlieben hat sie (Pappe, Sisal, Kokosmatte, Holz, Stoff..)?
Training / positive Bestärkung :
Bei jedem Kratzen am rechten Ort gibt es eine Belohnung.
Anfeuern und lobende Worte bringen hier mehr als Leckerchen.
Bzw. das "Umlenken" von kätzischen Energien.
D.h. sobald Sie als Katzenhalter merken, dass Ihr Mini - Tiger
sogleich an der Tapete kratzen will, lenken Sie Mieze so schnell es
geht mit einem Spielchen von ihrem Vorhaben ab !