Von der Kunst "Nein" zu sagen
Veröffentlicht von Interview mit Herrn Peter Kreuz - Auszug hiervon · 14 September 2023
Interview mit Herrn Peter Kreuz - Auszug hiervon
(Mitautor Buch "Nein" mit Frau Anja Förster, Pantheon Verlag)
Von der Kunst, Nein zu sagen
Nein - ist eins der besten, sinnvollsten und wichtigsten Wörter überhaupt.
Davon sind die beiden Experten Anja Förster und Peter Kreuz, Autoren des Buches "NEIN"
überzeugt.
Und doch fällt es vielen Menschen so schwer, im richtigen Moment Nein zu sagen.
Sie sagen lieber Ja, um vermeintlichen Konflikten aus dem Weg zu gehen, Erwartungen
nicht zu enttäuschen.
In ihrem Bestseller erklären die Autoren und Referenten, warum es so wichtig ist, sich im
Neinsagen zu üben. Mut für ein klares Ja zum Nein.
Laura: Warum sagen wir so oft Ja, wenn wir eigentlich Nein meinen?
Nein zu sagen birgt immer ein Spannungsverhältnis zwischen Machtausübung und Beziehungspflege.
Gerade Frauen möchten es nicht riskieren dass die Beziehung leidet.
Laura: Inwiefern Machtausübung?
Wenn ich Nein sage, beziehe ich Position, setze mich in den Hochstatus und übe so Macht aus.
Das Problem ist, dass das Nein zwar meine Macht stärkt, die Beziehung jedoch belastet.
Aber um der Harmonie willen Ja zu sagen, wenn wir Nein meinen, treibt uns auf Dauer ins Unglück.
Laura: Warum ist das so?
Weil diese Haltung viel Energie raubt.
Und wenn wir Energie verpulvern, indem Sie zu so ziemlich allem und jedem Ja sagen,
bleibt nichts mehr übrig für das, was Sie wirklich lieben.
Um mit dieser Ressource sorgsam hauszuhalten, sollten Sie sich täglich die Fragen stellen:
Welche Dinge sind es wert, getan zu werden?
Und wozu sage ich ganz klar Nein?
Laura: Was macht dieses Wort denn so sinnvoll?
Wenn wir selbstbestimmt leben und eigenständige Entscheidungen für etwas treffen wollen,
sollten wir sehr oft Nein sagen.
Nein zu sagen ist der Türöffner, um Regisseur meines Lebens zu sein statt Requisit mit Pulsschlag.
Wir definieren uns selbst durch unsere Entscheidungen, wozu wir Nein sagen.
Wie gelingt es mir, Nein zu sagen?
Nein sagen ohne Begründung
In etwa so: "Nein, tut mir leid, aber ich werde beim Essen nicht dabei sein." Punkt.
Ohne "Weil ich ..." oder "Ich kann nicht, denn ...."
Warum langwierige Erklärungen geben?
Das öffnet nur die Tür für Nachverhandlungen.
Stattdessen: "Nein, ich habe mich entschieden."
Klar in der Spache, fair im Ton
Wir sollten unsere Nein immer so formulieren, dass der andere sich nicht auf die Füße
getreten fühlt.
Stattdessen sollte er sich mitgenommen fühlen in unsere Gedankenwelt.
Das gelingt uns, wenn wir klar artikulieren, was wir nicht wollen, und in der
Argumentation fair bleiben.
