Die heilende Kraft der Tiere

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Die heilende Kraft der Tiere

www.tierschutz-lauf.de
Veröffentlicht von Kein Autor angegeben · 11 April 2024
LISA Nr. 16 / 10.04.2024 / Seite 6 und 7
Die heilende Kraft der Tiere
Ein praktisches Beispiel siehe am Ende des Artikels
Kein Autor angegeben / Fotos = privat 4, Shutterstock / anakondasp
Was Therapeuten oft nicht gelingt, schaffen Tiere in Sekunden:
Sie bringen Menschen dazu, sich wieder zu öffnen und schenken neuen Lebensmut.
  • Balsam für die Seele
    Seit ca. 1970 etablierten sich tiergestützte Ansätze im deutschsprachigen Raum.
    Ob Pferde, Katzen oder Hunde - Tiere können das psychische und physische Wohlbefinden
    von Menschen u.a. innerhalb einer Psycho -, Physio -, Ergotherapie oder Rehabilitation
    fördern.
    Im Umgang mit tierischen Therapeuten knüpfen Patienten soziale Kontakte.
    Das erleichtert ihnen, auch im Umgang mit Menschen sozialer zu werden.
  • Flauschige Therapeuten
    Aufgrund ihrer ruhigen und zurückhaltenden Art kommen seit einigen Jahren
    Lamas und Alpakas als Therapietiere zum Einsatz.
    Sie nähern sich Patienten ehe langsam an.
    Das ist vo allem bei Menschen mit geistigen und hirnorganischen Schädigungen
    sinnvoll, denn ihnen fällt es oft schwer, Situationen einzuordnen und angemessen zu reagieren.
    In der Therapie kann dies trainiert werden.
  • Sanfte Riesen
    Auch Kühe sind wahre Entspannungs - Experten.
    Ihre Körperwärme, die gleichmäßige Atmund sowie die ständigen Kaubewegungen lassen
    uns zur Ruhe kommen.
    Besonders auf Menschen mit Behinderung sowie Kindern mit ADHS haben sie
    eine erstaunliche Wirkung.
  • Infos
    Auf der Internet - Plattform tiergestuetzte-therapie.de können sich Fachleute, Interessierte
    und Therapiesuchende austauschen.

Ein praktisches Beispiel:
Das Pony von Katharina und Achim ist im Hospiz der Star.
Unsere Even (= Kleine tapfere Kriegerin) öffnet die Tür zum Herzen.
Die sanftmütige  9 - jährige Stute bringt Freude und Hoffnung zu sterbenden Menschen.
Seit 2021 ist sie ein Therapie - und Hospiz - Pony und besucht mit dem Offenburger Allgemeinmediziner
und Palliativspezialist Dr. Achim Wacker und Katharina Schell, die pferdegestütztes Coaching und Reittherapie
anbietet, Menschen, deren Leben bald zu Ende geht.
Das 1. Mal im Hospiz war sie im Frühjahr 2022.
Durch ihre bloße Anweseneit werden bei vielen Patienten Gefühle wie Angst und Sorge, Trauer und Schmerz,
Hoffnungs - und Hilflosigkeit erträglich und leichter.
Denn Pferde, so zeigen es Erfahrungswerte, könen bei Menschen Emotionen wecken und dabei helfen,
diese zu verstehen und mit ihnen in heilsamer Weise umzugehen.
Wer einem Pferd oder Pony nah ist, fühlt sich getragen - auch ohne es zu reiten.
Even, so sind Patienten überzeugt, blickt einem direkt ins Herz.
Eine berührende Erfahrung, die viele von ihnen dazu anregt, zu kommunizieren - auch ohne Worte.
Die Zimmer der Bewohner dort liegen im Erdgeschoss und sind über eine Schiebeür für Even leicht zu erreichen.
Die Stute tirtt ohne Scheu an die person im Bett heran, nimmt ihre Gestn und Blicke, die Körpersprahe
und den Geruch wahr und ihre Emotionen.
Ein besonderer Patient kommt Achim in den Sinn:
Ein Mann Ende 70, der früher Landwirt war. "Er lehnte Kontakte ab, redete nicht und saß tagein, tagaus in sich
zusammengesunden auf Bett oder Stuhl.
Die Pfleger waren unsicher, ob es eine gute Idee ist, ihn mit Even zu besuchen.
Aber wir wagten es.
Was dann passierte, werden wir nie vergessen."
Als das Pony auf den Mann zuging, sah er auf, blickte in die Augen des Tieres, berührte es.
Und weinte aus ganze Herzen.
Einige Tage später erkundigte sich Achim nach ihm und konnte es kaum glauben:
Evens Besuch hatte diesen Menschen verändert.
"Er hat Kontakt zur Familie aufgenommen, suchte das Gespräch, nahm wieder am Alltag teil.
Even ist sein Herzöffner gewesen."

Seit Jahrzehnten sind die positiven psychischen, sozialen und körperlichen Wirkungen von Tieren
auf Menschen in Pflege - Institutionen wissenschaftlich belegt.
Lediglich ein Viertel der Einrichtungen im deutschsprachigen Raum  nützt die tiergestützte Therapie.
Solche Projekte zu realisieren braucht viel Engagement und Struktur", erklärt Achim.
"Man muss sich bewusst sein dass viel Bürokratie auf einen zukommt:
  • Wir hatten Gespäche mit der Hospizleitung, etwa hinsichtlich Hygienefragen
  • Absprachen mit der Feuerwehr bezüglich der Wege vor dem Heim, die durch den Hänger nicht
    behindert werden dürfen.
  • Wir haben uns beim Landrats - und Veterinäramt vorgestellt, mit Even einen Gesundheitsscheck
    beim Tierarzt absolviert und uns auch rechtlich abgesichert.
  • "Die Vorbehalte und Ängste, ob das Pony die Krankheiten der Kranken weitertragen könnte, konnten
    wir ausräumen."

Even lebt, wenn sie nicht im Hospiz ist, ein ganz normales Pferdeleben.
Sie ist in einem therapeutischen Reitstall untergestellt, wird täglich umsorgt, hat viel Auslauf
und an Beschäftigung feht es ihr auch nicht.
Die vorausschauende Organisation ihrer Bestzer und Spenden haben ihr den Weg ins Hospiz geebnet.

          




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