Arche Noah im Allgäu

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Arche Noah im Allgäu

www.tierschutz-lauf.de
Freitag 11 Aug 2023
Auszug des Artikels aus der Zeitschrift "Plus-Magazin" 09 / 2023 / Seiten 32 - 37
Text = Peter Hummel / Fotos = Engelbert Schmidt

Arche Noah im Allgäu www.der-argenhof.de
Ein Besuch an einem Ort, wo Menschen und Tiere beste Freunde sind.
Erst zu klein, heute die Größte / Shenny
Die Mutter hatte entzündete Euter und konnte das Lämmchen nicht säugen.
Eine Familie fand das abgemagerte Tier dann auf einem Feld und brachte es auf den Argenhof.
Shenny ist jetzt folgsam wie ein Hund und geht bei Fuß.
Shenny ist eigentlich ein Schaf.
Sie seht aus wie ein Schaf, riecht wie ein Schaf und blökt wie ein Schaf.
Aber das ist Shenny egal, denn viel lieber wäre sie ein Hund.
Deshalb hält sie die anderen Schafe zusammen, geht neben ihrer Betreuerin
Franziska auf Kommando bei Fuß und macht Platz, wenn sie ein Leckerli bekommt.
Man könnte noch mehr solcher Geschichten erzählen.

Dabei ist der Argenhof weder ein landwirtschaftlicher Betrieb noch ein Zoo, sondern
ein Gnadenhof in der Nähe des Bodensees.
Idyllisch gelegen an einem Bach, mit hügeligen Wiesen rundum, ein paar Gebäuden
und vor allem jeder Menge Tiere.
Die über 180 Pferde, Hunde, Gänse, Hühner, Kühe und Esel dürfen jetzt ein glückliches
Dasein führen.
"Wir versprechen den Tieren ein gutes Leben", sagt Carmen Weise, eine der Pflegerinnen
auf dem Argenhof.
"Wir verhätscheln die Tiere nicht, sondern lassen sie so leben, wie sie das gerne möchten",
erklärt Carmen Weise, eine der drei Betriebsleiterinnen.
"Wir nehmen ihnen ihre Sorgen ab.
Deshalb hat jeder  Bewohner einen Betreuer, einen persönlichen Freund, der sich um
das Fressen kümmert, die Gesundheit und um die Streichel - Einheiten."

Alle lernen voneinander
"Menschen helfen Tieren", sagt Franziska Bauer, "aber genauso helfen die Tiere den Menschen."
Viele Besucher mit schweren Schicksalsschlägen kämen hierher, um durch die Begegnung
mit den Tieren neue Freude, Kraft und Zuversicht zu schöpfen.
"Wir arbeiten mit über 60 Kinderheimen, Behinderten - Einrichtungen, Seniorenheimen und
Jugendzentren zusammen", erzählt Franziska Bauer, "sie alle lernen vom Zusammensein
mit den Tieren, wie schön es ist, Zutrauen zu sich selbst zu haben, und warum es so erfüllend
ist, einen Sinn für sein Leben zu finden."

Ein Lehrbeispiel für eine gute Freundschaft sind etwa die beiden Enten Sui und Elviro.
Susi ist blind, fand aber in Elviro einen Partner, der ihr zeigt, wo es Futter gibt, frisches Wasser
oder eine beueme Schlafgelegenheit.
"Es ist wirklich unfassbar, was hier zwischen den beiden entstanden ist", sagt Carmen Weise.
"Die zwei zu sehen ist für mich allein schon jeden Tag eine Bestätigung dafür, den richten Beruf
gewählt zu haben."
"Tiere sind der Schlüssel zur Seele", sagt Pflegerin Franziska.
"Tiere sind Lebewesen mit einer Würde", sagt Carmen.
"Wer Tiere liebt, liebt auch Menschen."





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