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Scheue Katzen

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Scheue Katzen brauchen eine Spezial-Behandlung
Auszug aus der Zeitschrift „Ein Herz für Tiere“ / Birr 06/2002

Katzen, die bei jedem ungewohnten Geräusch zusammenschrecken oder vor jedem Besucher die Flucht antreten, leben in Dauerstress, der nicht nur ihre Lebensqualität beeinträchtigt, sondern auch Krankheiten begünstigt.
Aber Sie können helfen.

Mintimi ist eine extravagante Katzenschönheit mit leuchtend blauen Augen, eleganten Bewegungen und enormer Spielfreude.
Leider können Schneiders, die so stolz auf ihre Siamkatze sind, ihre Freude nicht mit anderen Menschen teilen.
Denn kaum klingelt es an der Tür, bleibt sie unsichtbar, bis die Luft wieder rein ist.
Jeder Besuch mit der schlanken Grazie beim Tierarzt ist ein Horrortrip für die Familie.

Noch tragischer ist der Fall Basti.
Der hat einen Tierarzt noch nie gesehen.
Sein Frauchen ist schon froh, wenn der geleerte Futternapf und die benutzte Toilette zeigen, das der verwahrloste Kerl, den Katzenschützer mit einer Lebendfalle gerettet haben, noch lebt.

Mintimi und Basti gehören zu den vielen Katzen, die unter Angst-Attacken leiden.
Und ihr Heil wie ihre wilden Verwandten in der Flucht in ein Versteck suchen.
Von selbst ändern solche Katzen ihr Verhalten nicht.
Da müssen die Menschen schon nachhelfen.
Und viel Geduld haben.

Tricks beschleunigen den Heilungsprozess:

  • Überängstliche Katzen müssen Wohnungskatzen bleiben.

Jeder Schreck kann sie zu überstürzten Handlungen verleiten.

  • Begeben Sie sich mit der Katze auf eine Ebene, dann wirken Sie nicht so bedrohlich.

Große Pupillen trotz Helligkeit sind ein sicheres Zeichen für Angst.

  • Schaffen Sie eine geschützte Ruhezone für die Katze.

Etwa eine Kuschelhöhle mit schmalem Eingang, die der Katze Überblick gewährt, aber nicht einsehbar ist.
Innerhalb dieser Ruhezone dürfen Sie die Katze nie stören, ansprechen oder gar anfassen.
Sie empfindet das als Bedrohung.

  • Lassen Sie einer ängstlichen Katze immer die Möglichkeit, sich zu verstecken oder in Sicherheit zu bringen.

Sorgen Sie dafür, dass der Fluchtweg zu dieser Ruhezone immer frei ist.
Nur dann sickert allmählich ein Geborgenheitsgefühl ins Tier ein.

  • Starren Sie eine ängstliche Katze niemals direkt an.

Sagen Sie auch allen Mitgliedern der Familie, dass der Menschblick immer neben das Tier gerichtet sein muss oder die Augen nur halb geschlossen werden sollten.
Auch zwinkern dürfen Sie, das empfinden Katzen als Friedensangebot.

  • Gehen Sie nie auf die Katze direkt zu, riskieren Sie erst recht keine Verfolgungsjagd.

  • Halten Sie das Tier nie fest, wenn erweiterte Pupillen oder ein angespannter Körper Angst verraten.

  • Lassen Sie Ihrer Katze die Möglichkeit, sich beim Mittagsschlaf oder nachts zu nähern.

Die meisten ersten Kontakte ängstlicher Katzen zu Menschen geschehen im Schlaf.
Dann wirken wir nicht so bedrohlich und die Neugier besiegt die Angst.
Auch überängstliche Katzen wagen erste Annäherung und suchen vorsichtig Kontakt.
Wenn Sie erwachen und Ihre Katze hat sich in Ihrer Nähe niedergelassen, haben Sie gewonnen.

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Die Ursachen der Angst
Erbanlagen:
Wissenschaftler haben bewiesen, dass Charakterzüge des Vaters auch dann den seiner Kinder beeinflussen, wenn er diesen nie begegnet.

Sozialisation:
Katzenkinder, die in ihren ersten drei Lebenswochen nicht mit Menschen, anderen Tieren, Lärm etc. konfrontiert werden, bleiben diesem Fremden gegenüber lebenslang misstrauisch.

Erziehung:
Katzen lernen sehr viel durch Zuschauen und Nachahmen.
Wenn Mutter oder andere Mitglieder einer Katzensippe beim Anblick eines Menschen oder dem Läuten einer Glocke die Flucht antreten, übernehmen die vierpfotigen Beobachter dieses Verhalten.

Gruppendynamik:
Angst wirkt ansteckend.
Wenn unerfahrene Katzen riechen und spüren, dass eine erfahrene Katze Angst hat , „zittern“ sie buchstäblich mit.

Schock:
Ein echter Schock, etwa nach einem Verkehrsunfall oder einigen Minuten Todesangst kann jahrelang nachwirken.
Die Katze reagiert dann panisch auf alles, was sie zeitgleich mit dem Auslöser gehört, gesehen, gerochen, ertastet oder erfahren hat.

Erfahrung:
Schlechte Erfahrungen bei Menschenkontakten oder Erlebnissen mit z.B. Naturereignissen bleiben im Gedächtnis.
Je stärker das Erlebnis, umso länger und tiefer.

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