Dieser Fuchs glaubt, er wär ein Hund

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Dieser Fuchs glaubt, er wär ein Hund

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Sonntag 22 Dez 2024 ·  2:15
Bild der Frau / Nr. 52 / 20.12.2024 / Seiten 28 und 29
Text = Claus Schmidt
"Lotte" will bleiben
Dieser Fuchs glaubt, er wär ein Hund
Seit über 20 Jahren päppeln Angelika (62) und Werner Schmäing (64) Tiere
in Not auf. Normalerweise werden die Schützlinge danach in die Natur entlassen.
Nur bei "Lotte" ist alles ein bisschen anders.
Am liebsten kuschelt sie sich beim Fernsehen auf Angelikas Schoss.
"Lotte" kommt auf Zuruf, gibt Pfötchen und nimmt Leckerlis vorsichtig aus der Hand.
Bevor sie sich abends am Fußende im Bett einrollt, wenn die Schmäings schlafen gehen.
"Lotte hat ein echtes Hundeleben. Dabei ist sie ein kleiner Fuchs.

Die Geschichte der Füchsin beginnt mit einem Autounfall im Welpenalter.
Dabei wurde das Tier schwer verletzt am Straßenrand geborgen und in die
Notaufnahme der Tierklinik Gießen gebracht.
Nach bangen Tagen zwischen Leben und Tod auf der Intensivstation hatte sie
viele Instinkte verloren.
"In der Wildnis hätte sie keine Chance mehr gehabt", erklärt Angelika aus
Dillenburg (Hessen). "Die Tierklinik rief uns damals an, ob wir uns um einen
Jungfuchs kümmern können, der nach dem Klinikaufenthalt dringend Bewegung
und Nachsorge brauchte." Das Paar hat viel Erfahrung mit den Tieren.
Werner Schmäing: "Wir haben in den letzten 20 Jahren 40 Füchse aufgezogen."
Und so zog "Lotte" bei den Schmäings ein. Ihr Zustand war stabil - aber ihre
Bewegungen waren es noch nicht.
Werner: "Sie konnte nicht geradeaus gehen, fiel immer wieder hin, lief am Futter vorbei."
Es gab Massagen, Krankengymnastik, und Tag für Tag ging es dem Füchslein besser.
Besonders half ihr die Freundschaft zu den Familienhunden, dem Collie "Ziva" und
dem Welpen "Pollina"... Angelika: "Die passten perfekt zusammen, sie tobten im Garten,
rangelten, wie das auch unter Geschwistern üblich ist, balgten isch um Spielzeug und
zerrten an alten Socken."
"Lotte"wurde zum Familienmitglied - und zog nie mehr aus. Warum ?
Weil sie sich in Freiheit nicht mehr hätte selbst ernähren können.
Wenn "Lotte" über die Katzenklappe in den Garten lief, wollte sie nie jagen -
weder Eichhörnchen, die im Garten herumturrnten, noch Vögel oder Mäuse.
Werner: "Das haben wir noch nicht erlebt."
Füchse schlafen normalerweise am Tag und stehen in der Dämmerung auf,
um nachts zu jagen.
"Lotte" aber hat den Rhythmus der Menschen übernommen.
Nach einem Jahr ihres Hundelebens hat sich das Füchslein total in seiner Familie
eingewöhnt. Für die Tierfreunde ist das kein Problem.
Angelika: Wenn sie bei uns glücklich  und zufrieden ein langes Leben genießen
kann, ist das für uns das größte Geschenk."

 


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