Tiere haben Gefühle
Donnerstag 29 Aug 2024
Zeitschrift LISA / Nr. 36 / 28.08.2024 / Seite 71 / Tiere
Fotos = Fotolia / Elena Larina / jf Lefevre, Shutterstock / Ermolaev Alexander / John Michael Vosloo
Forscher sind sich sicher :
Tiere haben Gefühle
Vierbeiner und Co sind uns Menschen viel ähnlicher als bisher gedacht
Das, was Haustierbesitzer schon immer wussten, haben Experten un auch in Experimenten nachweisen können :
Tiere haben Gefühle.
Sie empfinden Ängste, wenn sie in Not sind, und spüren Wohlbehagen, wenn es ihnen gut geht.
Das Spektrum ihrer Gefühlswelt ist groß.
Komplexere Empfindungen wie Freude ( mit - ) teilen, uneigennütziges Handeln und viel Einfühlungsvermögen
gehören ebenfalls dazu.
Spiel mit mir !
Raoul Schwing vom Messerli Forschungsinstitut an der Vetmeduni Wien überlegte, ob Tiere Spass haben,
als er über das Verhalten der neuseeländischen Vogelart Kea promovierte.
Er stellte fest, dass ein bestimmter Ruf der Vögel dazu führte, dass der ganze Schwarm unruhig wurde.
Schwing prüfte, ob das Gekreische so etwas wie "Los, spiel mit mir ! " bedeute könnte -
und staunte :
Kaum spielte er die Aufnahmen mit den Rufen ab, hüpften die Keas herum, neckten sich oder zupften
einander an den Federn.
Die Geburt eines Elefantenbabys ist etwas Besonderes für die Herde.
Die Tiere bilden einen schützenden Kreis, während ein Weibchen der Mutter als eine Art Hebamme hilft.
Sie befreit das Kleine aus der Fruchtblase.
Dann begrüßen die anderen Herdenmitglieder den Nachwuchs liebevoll durch sanftes Berühren,
Beschnuppern und ein zärtliches, kaum hörbares Brummen.
Dieses gehört zur Elefantensprache, die aktuell beim Elephant Listening Projekt in der Zentralafrikanischen
Republik entschlüsselt werden soll.
Mit viel Gefühl
Bei Schimpansen haben Forscher in Experimenten beobachtet, dass sie fremden Artgenossen helfen,
wenn diese verzweifelt sind - und zwar ohne dafür eine Belohnung zu erhalten.
Das spricht dafür, dass sie allein durch Mitfühlen mit dem anderen zum Handeln animiert werden.
Wie einfühlsam sie sein können, zeigen Therapietiere jeden Tag.
Und auch zu Hause wartet ein einfühlsamer Freund, muntert uns der Hund nach einem anstrengenden Tag
auf oder tröstet uns die Katze, wenn wir traurig sind.