Mit der Liebe einer Mutter

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Mit der Liebe einer Mutter

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Dienstag 05 Nov 2024 ·  2:00
Fernsehzeitung TV Hören und Sehen / Nr. 45 / 09.11. - 15.11.24 / Seiten 28 - 29
Ein Foto und seine Geschichte
Text = Thorsten Ehrenberg / Foto = Yasmin Namini
Mit der Liebe einer Mutter
Wer nimmt schon ein fremdes Baby an, wenn es bei seiner Geburt größer
ist als man selbst ?
Antwort : Ein Zebra in Südafrika
Sie schauen sich mit großen, dunklen Augen an, beschnuppern einander zärtlich,
wedeln freudig mit dem Schwanz, von der Evolution erdacht, um Fliegen zu vertreiben.
3 Wochen ist die " kleine " Giraffe nun schon auf der Welt, im privaten Zimanga - Wildreservat
nahe des weltberühmten iSimangaliso - Wetland - Parks an der Ostküste Südafrikas,
des zweitgrößten Schutzgebiets des Landes nach dem Kruger - Nationalpark.

Seit dem Tag seiner Geburt begleitet die Zebra - Mutter schon das Giraffenkalb,
lässt es nicht aus den Augen.
Warnt, wenn Löwen oder Leoparden in der Nähe lauern - die gegen eine langbeinige Giraffe
oder ein pfeilschnelles Zebra ja ohnehin nur eine Chance haben, wenn sie diese aus dem
hohen Gras in einem seltenen Augenblick der Unachtsamkeit überraschen können.
Deswegen sind beider Sinnesorgane so ausgeprägt :
Sie hören (mit drehbaren, großen Ohren) und sehen (mit weit auseinanderliegenden Augen)
quasi in alle Richtungen.
Aber lerne muss man das natürlich schon.

Die " Kleine " ist schon ganz schön groß :
Auf 1,80 m Höhe kommen Giraffen bereits als Neugeborene,
schließlich müssen sie gleich nach der Niederkunft (man könnte sagen : einem Plumps aus großer Höhe)
das Euter der Mutter mit der nahrhaften Milch erreichen.
Dass dieses Kalb gerade mal 3 Wochen alt ist, verrät vor allem der kurze Hals,
der noch auf die 3 - fache Länge wachsen wird.
Die " Große ", die hier eher die Kleine ist, hat das Giraffenkalb seit dem Tag seiner Geburt liebevoll
betreut, so berichtet es unsere Fotografin :
ein Zebra, das es überhapt nicht stört, dass sein " Baby " deutlich ein paar Köpfe größer ist.
Ein " Küsschen " geht da immer.

Für die Fotografin Yasmin Namini, die für die " New York Times " schon 7 Kontinente und 50 Länder
bereist hat, ist dieses Bild mehr als ein Schnappschuss.
Denn es zeigt etwas, wofür Südafrika eigentlich immer stehen wollte :
Gleichheit, Verständigung und Zusammenleben aller.
Der Menschen wie der Tiere.
Egal, welcher Haut - oder Fellfarbe.

  





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