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Ausgesetzt

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Ausgesetzt
Auszug aus „Our Cats“, Ausgabe 07 / 2003
Die Kolumne von Eva-Maria Kolfenbach und Kater Saladi

I have a dream.
Ich träume davon, dass Katzen nicht mehr „weggeworfen“, ausgesetzt werden.
Die Wirklichkeit ist – nach wie vor – ein Albtraum.
Was wurde nicht schon geschrieben, erinnert, gebettelt, gefleht, gearbeitet, beraten – im wahrsten Sinn des Wortes für die Katz.
Die Katzenschützer geraten jedes Jahr aufs Neue zur Urlaubs- und Ferienzeit in den Zustand purer Verzweiflung.
Die Flut ausgesetzter Katzen, das abgrundtiefe Elend und Leid dieser unglücklichen Geschöpfe, nichts davon nimmt ein Ende.
Sommer in Deutschland
Zum Platzen überfüllte Tierheime, vollkommen überforderte Katzenschützer, Pflegeplätze im Katzenschutz gibt`s ohnehin viel zu wenig, und das Horror-Szenario dessen, was ausgesetzte Katzen draußen zustößt, zermartert Tierfreunden die Seele.

Keine Frage – Zweibeiner, die den ganzen Tag lang arbeiten müssen, brauchen Urlaub.
Dass Sorgen, Nöte und Probleme in der Zweibeiner-Welt zunehmen, ist auch mir bekannt.
Aber kein Grund, sich vor Urlaubsantritt seines Haustieres auf feige und gemeine Art zu „entledigen“.

Wir Katzen sind eines der höchst entwickelten Wesen der Evolution.
Durch unser – euch Menschen gleichendem! – limbischen System sind unsere Gefühlsregungen den euren vergleichbar.
Wie Vertrauen und Zuneigung.
Und – wir Katzen können „unsere“ Menschen lieben.
Was muss so eine arme Samtpfote erleiden, wenn sie jäh alles verliert, ihre geliebten Menschen, Sicherheit und Geborgenheit.
Unter manchmal grauenhaften Umständen den nackten Kampf ums Überleben führen muss- und nur allzu oft verliert, bevor Hilfe überhaupt in Sicht ist.
Falls die unglücklichen Katzen zudem noch unkastriert ausgesetzt wurden, ist vor allem noch der Nachwuchs massiv gefährdet, dessen Todesrate unvorstellbar hoch.
Als da wären: Hunger, Nässe, Kälte, Krankheiten, Gefahren wie Autoverkehr, feindliche Hunde, Tierfänger, Schießwütige, Katzenhasser....
Das unsagbare Elend ist zu verhindern.
Der Punkt „Versorgung im Urlaub/in den Ferien“ gehört zu den Fragen, die geklärt werden müssen, bevor überhaupt ein Haustier angeschafft wird.
Zur Urlaubsvorbereitung zählt die Haustierunterbringung!
Verschiedene Möglichkeiten stehen zur Auswahl.
Ein prüfender Blick aufs Budget ist anzuraten.
Bitte auch daran denken:
Zu Ferienzeiten sind Tierpensionen, Tierheim-Pensionsstellen und Cat-Sitter-Plätze ausgebucht, also unbedingt beizeiten anmelden, im Kalender vermerken.
Ist der finanzielle Rahmen eng, empfiehlt sich das Cat-Sitten auf Gegenseitigkeit: entweder nimmt man selbst eine Katze bei sich auf, falls der/die eigene (n) Zimmertiger das zulassen oder man betreut die „urlaubs-verwaiste Kazte in ihrer angestammten Wohnung.
Im Gegenzug wird die eigene Samtpfote solcherart betreut.
Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass – nach Absprache – Blumen gegossen, Rolläden rauf und runter gezogen, Briefkästen geleert, Zeitungen und Reklamebroschüren reingeholt werden und nichts auf die Urlaubs-Abwesenheit hindeutet.
Sehr zu empfehlen zu Zeiten rapide zunehmender Wohnungseinbrüche.
Menschen, die sich mit dem fadenscheinigen Argument „die Katze ist glücklicher draußen, da hat sie Mäuse genug“ vor sich selbst zu entschuldigen versuchen, sag ich’s ganz deutlich:
das ist nicht gedankenlos, das ist herzlos und grausam.
Wir Katzen wissen nicht, was das ist, bewusste Grausamkeit.
Dieser Wesenszug ist uns fremd. Euch Menschen leider nicht immer .....
Ein Tier auszusetzen bedeutet Verrat übelster Sorte an einer fühlenden Kreatur.
Verrat an einem Lebewesen, das uneigennützig und selbstlos seinen Henker auch noch liebt – um seiner selbst willen.
Und der dieses Geschöpf zu einem entsetzlichen Sterben auf Raten verurteilt.
In diesem Punkt werde ich die Menschen nie verstehen.
Miau
Kater Saladin

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